Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu und ich habe da noch etwas „kleines“ vor… mit der Lufthansa in der First Class nach Buenos Aires! 😉 Ja, klingt absolut verrückt… volle Zustimmung, ist es auch! Diese Verbindung von Frankfurt nach Buenos Aires (FRA-EZE, LH 510) ist mit über 13,5 Stunden Flugzeit der längste Flug im Lufthansa Netzwerk und taugt somit absolut als krönender Abschluss dieses zweiten Corona-und-alles-ist-anders-Reisejahres. Auf geht´s…

Erst einmal nach Luxemburg

Montag früh, 06:30 Uhr – ein Wecker klingelt irgendwo in der Nachbarschaft und ich frage mich im Halbschlaf, wessen Wecker am ersten Tag nach Weihnachten einem so auf den Zeiger gehen kann um diese Uhrzeit. 😀 OK, es war meiner! Diese Tatsache, die mein Kopf anfangs massiv abstritt, wird mir aber recht schnell bewusst, da ich das gute Stück (iPhone) extra mit „lauter werden“ eingestellt hatte 🙁 Also hoch alter Mann, es gibt in dieser Woche viel zu tun und noch mehr zu erleben – da will ich doch direkt und vor allem persönlich dabei sein 😉

Müde Knochen schleppen sich in Richtung Dusche, flugtaugliche Kleidung zieht mein Unterbewusstsein scheinbar eigenständig an, der müde Kopf checkt zum ach-so-vielten-Mal den Kofferinhalt. OK, alles da, was da sein soll – dann ab ins Auto. Dort angekommen noch mal kurz in den Koffer schauen, erneut prüfen ob der Reisepass immer noch dabei ist und letztlich den Motor anlassen – auf zum Flughafen Luxemburg – dem Startpunkt der kleinen aber sehr feinen Flugrundreise in der letzten Woche des Jahres 2021.

Ungefähr 255 Autobahn-Kilometer und 2,5 Stunden später Ankunft in Luxemburg. Vorausschauend Parkplatz direkt am Flughafen (A/B) vorab gebucht, daher ist die direkte Einfahrt mit dem Code möglich und es besteht keine Gefahr eines ausgebuchten Parkhauses. Sehr praktisch! Bei der Ausfahrt muss man nur noch das bei der Einfahrt gezogene Ticket einstecken und kann umgehend ab nach Hause. Das ist aber heute zum Glück erst einmal noch kein Thema 😀 

Check-in am Luxemburg Flughafen

11:10 Uhr – der Check-in Schalter für die Lufthansa Flüge öffnet. Also erst einmal nur zumindest der für die Economy-Gäste. Die von einigen nunmehr aufgeregten Business Class Gästen erwartete feierliche Eröffnung des Schalter 07 lässt aufgrund der fehlenden Fachkraft auf sich warten. Zwar kann man mittlerweile bei der Lufthansa Group wieder online einchecken, aber da die Dokumente vor Ort geprüft werden müssen, erhält man nur eine Bestätigung des Check-ins und muss am Flughafen zum Schalter für die Bordkarten. Irgendwie recht dumm und nicht zielführend gelöst! Lufthansa, da muss sich dringend etwas ändern! 

11:30 Uhr – Lux-Lounge. Einlass nicht mit Lufthansa Status oder Business-Ticket, nur mit Priority Pass – gut, dass man den über die Kreditkarte von American Express immer dabei hat. Cappuccino und ein Croissant – Frühstück damit erledigt 😉 .

Flug Luxemburg – München

Der Flug von Luxemburg nach München ist recht kurz und verläuft zudem äußerst unspektakulär im kleinen Flugzeug mit 90 Sitzen, der Bombardier CR 900. Ja es gibt sie noch, die anderen Flugzeugbauer abseits von Airbus und Boeing – Bombardier ist einer davon.

Eine Coke Zero ohne Eis später steht schon die Landung in München an. Eine Außenposition, das „beliebte“ Busfahren steht an. FALSCH gedacht, die Lufthansa hat mitgedacht und eine spezielle Abholung (für mich) geschickt. Wie geil! Da ich ab Frankfurt im Flieger ganz vorne in der Lufthansa First Class sitzen werde (Upgrade sei dank), Sitz 1K, gelten das Ticket-Level und seine Vorzüge schon in München. Dann mal los! Der Fahrer bringt mich in einem Porsche Cayenne über das Rollfeld direkt zum Eingang der First Class Lounge. Spektakulär, aber irgendwie auch over the top oder so!!

Nun denn, erst einmal die Hirnwindungen wieder ordnen und sich in der Lounge dem Inhalt der Speise- und vor allem der  Getränkekarte widmen. Nach intensivem Studium der vielfältigen Essensauswahl fiel meine Wahl auf das Curry – Tom Kha Gai mit Maishähnchen, Champignons und Jasmin-Reis. Dazu ein Rosé Champagner und zur Tarnung natürlich auch ein San Pellegrino Wässerchen. Nach dem ersten Löffel des Curry stand sehr schnell fest, dass die Wahl und damit das Curry ausgesprochen gut waren. „Reinsetzen können“ ist dafür wohl der passende Ausdruck 😉

Als Nachspeise steht eine Crème Brulée an, dazu ein Espresso und ein schöner Cognac, der Hennessy X0. Eine fantastische Kombination! Kann man sich echt dran gewöhnen – aber leider im Alltag kaum zahlen 🙂

First Class Terminal Frankfurt

Das First Class Terminal der Lufthansa in Frankfurt (von Vielfliegern auch gerne einfach „das FCT“ genannt), das weltweit einzigartige Mekka der VIP-Flieger, ist die wie immer wohl angenehmste Möglichkeit einen Flug zu starten und dass, obwohl man nach einem Anschlussflug erst einmal hinlaufen muss. Offen steht dieses vor dem eigentlichen Flughafen liegende Terminal den Lufthansa First Class Reisenden und HON Circle Mitgliedern der Lufthansa Gruppe. Sehr exklusiv…

Mir gefällt das „wie immer“ im vorigen Absatz, als ob ich hier im FCT regelmäßig ein- und ausgehen würde 🙂 Ich kann mich aber, falls notwendig, sehr gerne daran gewöhnen 😉 Die Abkürzung FCT kenne ich schon mal 😉

Welche Besonderheiten sind zu erwarten? Kurz und knapp: zahlreiche sehr nützliche Vorteile – die Security für sich allein (und zudem darf der Gürtel dran bleiben…), eine persönliche Betreuung durch eine/n Hostess, Dokumentencheck und sogar Fiebermessung am Platz in der Lounge (wegen der Corona Pandemie gab es viel zu testen…), Wiener-Schnitzel 😉 und was eine First Class Lounge ansonsten noch so alles hergibt. Da wäre aber vorab einmal die Ruhe in der Lounge zu nennen – auch kein Gewusel wie in den normalen Terminals. Daneben sorgen die vielfältigen Sitzgelegenheiten vom Hocker an der Bar über diverse Sessel und Sofas bis hin zum Massagesessel für angenehme Minuten oder Stunden. Das leckere Essen und „bestes Trinken“ runden den Spaß ab – so fliegt man sicherlich und vor allem ich sehr gerne! Und dies schon vor dem eigentlichen Flug – ein Traum 😀

Weg zum Gate / das Boarding für Flug LH 510 FRA – EZE

Pünktlich um 21:45 Uhr wurde ich von der Hostess direkt an meinem Platz im First Class Terminal abgeholt und zusammen mit einem weiteren Gast in das untere Stockwerk des Hauses begleitet. Hier bekamen wir vom Beamten der Bundespolizei unsere Reisepässe zurück und konnten mit den Bordkarten an einem Counter ohne Warteschlange problemlos einchecken. Die Fahrerin stellte sich vor, nahm uns beide dann mit zu ihrem Fahrzeug und ab ging die kurze exklusive Fahrt direkt zum Flieger – wie geil ist das eigentlich, wenn man direkt neben der Boeing 747-8 hält, aussteigt und einem bei so viel Nähe zu diesem tollen Flugzeug fast die Kinnlade runterfällt! 🙂 Eine Fahrstuhlfahrt später stand man schon im Flugzeug – was für ein toller Service. Ein großes Lob an die Mitarbeiter:innen des FCT für ihre sehr große und spürbar ehrliche Freundlichkeit!

Die Crew / der Service an Bord

Kaum im Flieger angekommen, wird man schon auf das Herzlichste von den beiden für die First Class zuständigen Flugbegleiterinnen begrüßt. Zudem wurde ich umgehend gefragt, ob ich etwas (Champagner, Wasser etc.) trinken möchte. Unbedingt, was für eine Frage!

Zudem wollten sie wissen, in welcher Größe der Schlafanzug samt Slippern gereicht werden soll. Natürlich liegen am Platz in der Lufthansa First Class schon das Amenity Kit und das kuschelige Kissen bereit, eine Tagesdecke kommt auf Wunsch. Erst einmal kneifen oder ist das hier gerade real? Echt cool.

Das Essen an Bord (First Class Menü)

Variation von Vorspeisen

  • Kaviar mit den traditionellen Beilagen
  • Mit Gorgonzola gefüllter Rinderschinken, Dattel Sesam-Chutney
  • Meeresfrüchtesalat mit mariniertem Wurzelgemüse
  • Schwarzwurzelsalat, Bozner Sauce, Wachtelei
  • Junge Blattsalate mit Paprikastreifen

Auswahl an Hauptspeisen

  • Gänsebraten mit Apfelrotkohl und Kartoffelknödel
  • Gebratener Wolfsbarsch mit Safran-Vanille Fumet, Babyspinat und Petersilienwurzelpüree
  • Lammrücken mit Bohnengemüse und Gnocchi
  • Spaghetti Pfifferling-Carbonara mit Frühlingszwiebeln, Parmesan
  • Linseneintopf mit Spätzle

Vielfalt an Käse und Dessert

  • Langres, St. Germain, Steinsalzkäse, Ziegenkäse Honig, Saint Agur, Mango-Peperoni-Chutney,
    Weintrauben, Walnüsse und Radieschen
  • Karottenküchlein auf Kürbiskernpesto mit Orangengel und Nougatsteinen, dazu Sauerrahmeis
  • Warmer Lebkuchenpudding mit Grapefruits und Vanillestreuseln

Hört sich (fast) alles sehr lecker an, ich habe nach dem langen Tag ob der vielen vorab verspeisten Köstlichkeiten leider etwas geschwächelt und nur den Kaviar und den Lammrücken ausgewählt. „Nur“ 😀 Beide Gerichte waren geschmacklich sehr gut, wobei das Bohnengemüse in der Kombination (schmeckte wie ein Fremdkörper)  überhaupt so gar nicht zum Lammrücken passte. Champagner (Cuvée Grand Siècle, Champagne Laurent-Perrier, Frankreich) zur Vorspeise und als weitere flüssige Vorspeise,  ein Rotwein zum Hauptgang (2008 Château Langoa Barton, Cru Classé, Saint-Julien, Frankreich) – sehr leckere Kombination in der Luft. Zum Abschluss noch der von mir sehr geschätzte Cognac, heute ein Remis Martin XO, und 2 kleine Pralinen. Himmlisch. 

So, das war der kleine Ausflug in die Welt der Essenskritiker oder wie die Tester auch immer heißen mögen – meine Welt ist eher die des unmittelbaren Essens, nicht die, darüber zu schreiben 😉 

Und dann ging der Flug natürlich aber unspektakulär weiter und landete pünktlich super früh in Buenos Aires. Was für ein Erlebnis!

Erstklassige Impressionen

Die Statusmeilen für den Flug

Luxemburg – München, Business Class D, 5000 Statusmeilen
München – Frankfurt, Business Class D, 3750 Statusmeilen
Frankfurt – Buenos Aires, First Class D, 32126 Statusmeilen (Meilen für ursprüngliche Buchungsklasse vor Upgrade)
Buenos Aires – Frankfurt, First Class D, 32126 Statusmeilen (Meilen für ursprüngliche Buchungsklasse vor Upgrade)
Frankfurt – München, Business Class D, 3750 Statusmeilen
München – Luxemburg, Business Class D, 5000 Statusmeilen
Insgesamt gab es im Jahr 2021 somit für die Flüge 81752 Statusmeilen. Wow! 🙂 (Zahlen Stand 2021)

Worte zum Schluss

Ein Erlebnis der Extraklasse – Lufthansa First Class mit allem drum herum!
Wahrlich kann ich sagen, ein Traum wurde wahr.

„Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die Dinge,
die du immer wolltest. Tu sie jetzt.“ Paul Coelho

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